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Unterstützung für das Zentrum für seelische Gesundheit

Arbeitskreis Neue Psychiatrie im Bremer Westen und Blaue Karawane - Das Symbol des Blauen Kamels der Blauen Karawane

Schon seit einiger Zeit plant der Arbeitskreis Neue Psychiatrie im Bremer Westen das “Zentrum für seelische Gesundheit”, zunächst modellhaft für den Bremer Westen und dann als wesentliches Grundmuster einer reformierten Psychiatrie. Die LAGS als Interessenvertretung von selbst Betroffenen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen und psychischen/seelischen Beeinträchtigungen arbeitet im Arbeitskreis Neue Psychiatrie im Bremer Westen mit.

Jetzt nehmen die Planungen für dieses Zentrum konkrete Form an: Es gibt dankenswerter Weise erste Gelder im Bremer Landeshaushalt. Für ein sehr gut geeignetes Grundstück in der Überseestadt (Hafenstraße) bemüht sich der Arbeitskreis bereits um Baurecht und auch um eine möglichst baldige Zwischennutzung. Aktuell geht es aber darum, alle Kräfte darauf zu konzentrieren, dass ganz genau DIESES Träger übergreifende und die Betroffenen sowie das Stadtteilumfeld einbeziehende Konzept des AK Neue Psychiatrie und der Blauen Karawane so schnell wie möglich konkret und unabwendbar auf den Weg gebracht wird.

Wir als LAG Selbsthilfe sehen in diesem Projekt einen wesentlichen Schritt in Richtung der Umwandlung/Transformation der stationären Psychiatrie in ambulante, selbstbestimmte Strukturen und Angebote im Sozialraum, im alltäglichen gesellschaftlichen Umfeld der Betroffenen. Dazu hat die LAG Selbsthilfe einen Brief an die Senatorin für Gesundheit, die gesundheitspolitischen Sprecher*innen in der Bremischen Bürgerschaft, die Chefärzte der psychiatrischen Kliniken, die Ortsamtleiterin Bremen-West und den Gemeindepsychiatrischen Verbund West gerichtet.  Dieses Schreiben geben wir hiermit gern der Öffentlichkeit im genauen Wortlaut zur Kenntnis:

Aufbau eines Zentrums für seelische/psychische Gesundheit im Bremer Westen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen e.V. (LAG Selbsthilfe) vertritt die Interessen von aktuell 35 Organisationen der Behindertenselbsthilfe und setzt sich gegen Diskriminierung und für Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, psychisch-seelischen Beeinträchtigungen und ihre Angehörigen ein. In dieser Rolle wirkt die LAG Selbsthilfe auch aktiv in Netzwerken zur psychiatrischen Versorgung mit.

Die Entscheidung der Bremischen Bürgerschaft, der Blauen Karawane e.V. in den Jahren 2022/2023 Haushaltsmittel zur Durchführung eines partizipativen Projekts zur Vorbereitung von konkreten Planungen zum Aufbau eines Zentrums für seelische Gesundheit im Bremer Westen zur Verfügung zu stellen, verstehen wir als Wunsch und Auftrag, die konzeptionellen Vorschläge des Arbeitskreises Neue Psychiatrie im Bremer Westen zur Umwandlung der stationären Bremer Psychiatrie zu ambulanten Strukturen modellhaft umzusetzen. Das Konzept des Zentrums für seelische Gesundheit basiert auf der Idee, dass alle erforderlichen psychiatrischen  Leistungen auf den individuellen Bedarf hin passgenau zugeschnitten und durch das Zusammenwirken der Träger im Bremer Westen “aus einer Hand“ erbracht werden.

In dem Konzept des “AK Neue Psychiatrie im Bremer Westen” ist ein Zusammenwirken aller Träger und Interessierter im Bremer Westen vorgesehen. Das interdisziplinär zusammengesetzte Team des Zentrums für seelische Gesundheit steht den Nutzer*innen also nicht nur im Hometreatment oder mit Beratungen zur Seite, sondern hält auch Plätze bei auftretenden Krisen bereit. Die so garantierte personale Kontinuität des Teams sowie die erworbenen Kenntnisse über Lebensumstände und Lebenswelten der Nutzer*innen bilden die Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient*innen und professionell Handelnden, ohne die gute ambulante Versorgung kaum wirksam werden kann.

Dieser ganzheitliche und nicht ausschließlich einem Träger zugeordnete Ansatz ist ein wichtiges Element des „West-Konzeptes“. Wir würden sehr begrüßen, wenn alle Kräfte sich auf diesen Ansatz konzentrieren und damit den Transformationsprozess der Psychiatrie von stationär zu ambulant entscheidend befördern.

Aus diesen Gründen unterstützt die LAG Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen e.V. ausdrücklich den Vorschlag des AK Neue Psychiatrie im Bremer Westen, das neue Zentrum für seelische/psychische Gesundheit auf dem vorgeschlagenen Grundstück an der Hafenstraße in Bremen-Walle (Überseestadt) anzusiedeln. Wir bitten Sie, diesen Weg ebenfalls nach besten Kräften zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Karbe (1. Vorsitzender)

Gerald Wagner (Geschäftsstellenleitung)

 

Verteiler:

  • Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz – Frau Bernhard
  • Leiterin des Ortsamts Bremen-West – Frau Pala
  • Gesundheitspolitische Sprecher*innen der Faktionen in der Bremischen Bürgerschaft – Frau Reimers-Bruns, Frau Osterkamp-Weber, Herr Janßen, Herr Bensch, Herr Dr. Buhlert
  • Leiter des Psychiatrischen Klinikums Bremen-Ost – Herr Dr. Zinkler
  • Leiter des Psychiatrischen Klinikums Bremen-Nord – Herr Dr. Bührig
  • Gemeindepsychiatrischer Verbund (GPV) Bremen-West – Herr Engels